Bildrechte: Judith Ziegenthaler
Priska durfte ich bereits persönlich kennenlernen. Doch bevor ich wusste, wer sie überhaupt ist, hielt ich 2020 ihr Buch „111 Orte für Kinder in Leipzig, die man gesehen haben muss“ in der Hand. Eine absolute Empfehlung, für jede Familie in und um Leipzig.
Warum machst du heute den Job, den Du heute machst?
Mein Lebensplan sah eigentlich vor, Pfarrerin zu werden. Darin sah ich die Möglichkeit, meine Gaben am besten einsetzen zu können. Die Arbeit ist abwechslungsreich, sicher, kreativ. Man kann sich selbst organisieren, muss Initiative zeigen, den Kopf anstrengen, mit Menschen arbeiten. Ich wurde Vikar in einer Freikirche und stellte fest, dass ich sehr unglücklich war. Ich schob es auf die Umstände, meine Beziehung, die Stadt. Erst viele Jahre später musste ich mir eingestehen, dass dieser Beruf mich doch so sehr einengt in meinem Freiheitswunsch und mir jeden Raum zum Atmen und für Selbstbestimmung nimmt, dass ich daran brechen würde.
Ausschlaggebend für meine große Lebensveränderung war eine Scheidung, eine Neuheirat, ein langes Studium, währenddessen ich meine Kinder bekam und schließlich die Anfrage mehrere Verlage, Bücher zu schreiben. Ich erkannte, dass mein tiefer Wunsch darin besteht, dass Menschen, die mein Leben berühren, gestärkt, verändert und geliebt aus dieser Begegnung hervor gehen. Ich möchte Hoffnung, Gottes Liebe und Frieden in mein Umfeld tragen. Und das muss nicht auf einer Kanzel oder in einer Kirche geschehen.
Was hat dir den Mut gegeben deinen eigenen Weg zu gehen?
Es gab diesen Punkt in meinem Leben, in dem ich feststellen musste, dass ich Familie, Freiberuflichkeit, Studium und später das Pfarramt nicht unter einen Hut bekommen kann und ich mich entscheiden muss. Ich entschied mich, mutig zu sein und die Freiberuflichkeit zu wählen. Bücher zu schreiben war mein Kindheitstraum gewesen. Ich schrieb schon mit 10 Jahren Kurzgeschichten. Daher folgte ich meiner tiefen Herzenssehnsucht.
Was war dein größtes Learning?
Meine negativen Glaubenssätze über Geld musste ich grundlegend aufarbeiten. Das war ein jahrelanger Prozess. Hätte ich diesen nie begonnen, hätte ich nicht den Mut gehabt, mich freiberuflich zu machen. Dazu kommt ein generelles Aufarbeiten des Selbstvertrauens und Selbstwertes. Damit man weiß was man verlangen kann und was man selbst machen möchte, aber auch damit man Vertrauen hat, dass Aufträge immer wieder kommen.
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Für welche Dinge in Deinem Leben bist du am dankbarsten?
Mein Mann ist mein Cheerleader und derjenige, der mich stark macht, mich freisetzt und mir den Rücken freihält. Meine Kinder sind mein Antrieb und mein Lebensglück. Und die Freiberuflichkeit schenkt mir die Möglichkeit, mich immer wieder fortbilden zu können und lebenslang ein Lernender zu sein. Das ist wundervoll.
Bei welcher Tätigkeit bist du im Flow?
Ich entwickle gern Ideen. Mein Kopf sprudelt dabei über. Außerdem fällt mir Netzwerken leicht. Ich mag das Wort nicht, da Netzwerken für mich etwas Natürliches ist, was einfach Teil meines Alltags ist. Veranstaltungen, in denen es gezielt darum geht, zu Netzwerken, vermeide ich. Das ist mir zu künstlich.
Welche 3 Bücher haben dich am meisten beeinflusst?
Drei Bücher, die mich verändert haben, waren definitiv:
Rich Dad Poor Dad
Gott 9.0
Liebe dich selbst, und es ist egal, wen du heiratest.
Was ist dir wichtig im Leben?
Am wichtigsten ist für mich, dass meine Kinder eine gute Zukunft erwartet. Außerdem wünsche ich mir, gesund und glücklich alt zu werden. Mit 60 Jahren würde ich gern in meinem Wochenendhaus in den Stockholmer Schären sitzen und dort einen Roman schreiben.
Für was empfindest du die größte Vorfreude?
Mein neues Buch in den Händen zu halten.
Welche Situationen in deinen Leben haben dich als Mensch am stärksten wachsen lassen?
Die tiefen Täler, das Leid, der Schmerz und das Lernen daraus.
Was schätzt du an deiner momentanen Situation am meisten?
Meine Freiheit.
Gesundheit.
Sicherheit.
Stetigkeit.
Wer sind die wichtigsten Menschen in deinen Leben?
Glück ist _________?
Glück ist Meeresrauschen, lachende Kinder, eine Umarmung, Eis, Spätsommer, Blätterrascheln, Reisen und damit einhergehend immer wieder neue Bilder, Geschichten, Erlebnisse.